Der Servo als Weichenantrieb
Als ich mit den ersten FREMO-Modulen angefangen bin, war klar, dass ich meine Modellbahn und meine Module digital steuern werde. Ich hatte mich auch dann schnell auf ein Digital-System festgelegt, in meinem Fall Selectrix (SX).
Meine Entscheidung zu SX bereue ich auf keinen Fall - inzwischen ist vieles mit DCC genausogut möglich wie mit SX, aber ich finde, dass das Bus-Protokoll bei SX wesentlich stabiler läuft und auch Komponenten verschiedener Hersteller viel besser untereinander kombinierbar sind. Bei DCC kann das zu problemen führen, weil jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht.
Mit dem Bau von der Zeche ging ich also auf die Suche nach Weichenantrieben. Schnell war klar, dass ich dies mit Modell-Bau-Servo's machen werde. Die ersten Servo's waren dann auch "normale" Flugzeug-Modellbau-Servos, entsprechend groß und auch entsprechend kraftvoll.
Die beschriebenen technischen Problemen bei der Zeche und später auch bei der Kokerei liegen darin, dass ich nur einen geringen Drehbereich des Ruderhorn des Servo brauche, um die Weichenzungen zu bewegen. Da ich aber auch irgendwie die Polarisation des Herzstückes mit dem Servo umsetzen wollte, habe ich an den entsprechenden Endlagen Endschalter montiert. Hier läuft das Ruder auf und es wird das Herzstück mit dem entsprechend polarisiertem Strom versorgt.
Leider laufen die Servo's unter ungünstigen Bedingen über ihren programmierten Drehwinkel hinaus - da ist dann bei mir der Polaristations-Endschalter, der den Drehbereich mechanisch einschränkt. Die Folge ist, dass der Servo mit all seiner Kraft versucht, darüber hinaus zu laufen. Es ist dann alles verbogen, die Stromaufnahme geht dann richtig hoch (bis ca. 1A je Servo), das überlastet die Stromversorgung, es entsteht dann richtig Schaden. Zu Anfang habe ich mich damit beholfen, dass ich schnell den SX-Bus vom Decoder getrennt habe. Dann habe ich mich oft gewundert, warum der Servo seine Programmierung vergessen hat - heute weiß ich das ...
Also habe ich für weitere Module und auch für meine Heimanlage die mechanische Anbindung und Herzstückpolarisation anders gelöst. Die Herzstückpolarisation übernimmt nun der Servo-Decoder, von dem ein Relais-Block angestuert wird. Die ersten Servo-Decoder hatten diese Möglichkeit noch nicht. Dann habe ich den Stelldraht so geformt, dass auch bei einem bis in die Endlage drehenden Servo keinen mechanischen Anschlag gibt. Das hat sich sehr gut bewährt.
Heute setze ich diese Mini-Servo (SG90 und baugleiche) ein. Die kosten relativ wenig (um 1,50€), sind klein, leise und ausreichend robust.
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